Galerie Wasserlandschaften
„Wasserbilder“
von Susanne Pohlmann
Eine Ausstellung mit Wasserbildern - das klingt so harmlos, aber was uns hier entgegentritt, ist eine aufgewühlte See, ein gewaltiger Strom, der sich kraftvoll seinen Weg durch die Landschaft bahnt. Ihre zum Teil großformatigen Acrylbilder sind keine naturalistischen Darstellungen dessen, was die Künstlerin sieht, sondern drücken vielmehr ihre Wirkung auf die eigenen Empfindungen aus. Expressiv und bewegt – das sind wohl die Adjektive, die ihre Arbeiten am besten beschreiben. Sei es die aufbrausende Gischt, die Felsen umspült, seien es die Steine selbst, die von innen zu glühen scheinen. Rhythmus und Bewegung, vielleicht auch eine Fähigkeit aus ihrer Zeit als Tänzerin, machen die Bilder spannend und ziehen die Betrachter in ihren Bann. Ich wünsche der Künstlerin viel Erfolg mit ihrer Ausstellung im centrovital.
Andrea Theissen
Kunstamts- und Museumsleiterin, Berlin-Spandau
Galerie Vom Flattern und Fliegen
Fließen, Fliegen, Flattern
Es fließt, es fliegt, es flattert – in den Gemälden von Susanne Pohlmann ist Bewegung, aber ohne Hektik. Beschönigend sind sie nicht, aber schön: Wenn sich im Bach Dosen befinden, werden sie abgebildet; wenn ein Vogel ins Motiv flattert, wird er gemalt, wenn Wäsche an einer Leine flattert, widerfährt ihr das gleiche. Insofern ist Susanne Pohlmann eine weitherzige Künstlerin, sie lässt das Motiv zu, es darf da sein, egal was es ist und wie es aussieht, sie registriert einfach, was sie sieht. Ihr Pinsel gibt es wieder.
Worin besteht dann die künstlerische Arbeit? Und warum ist ihr Stil unverkennbar? Susanne Pohlmann arbeitet in der Fläche, nicht in der Linie; das macht ihre Arbeit interessant: Sie malt gegenständlich, aber die Gegenstände rücken irgendwie in den Hintergrund; es ist nicht wirklich der Stein, der Fluß, der Vogel, der Stoff, der sie interessiert; es ist ihre Wahrnehmung der Dinge, die sie interessiert. Sie malt wie eine Meditation oder eine Achtsamkeitsübung: Susanne Pohlmann zeigt uns, wie sie die Farben, die Bewegung, deren Zusammensetzung wahrnimmt. Wir sehen die Welt durch ihre Augen, durch ihren Pinselstrich. Egal was sie porträtiert - ihre Bilder haben stets eine Art Ruhe, Ausgewogenheit, Losgelassenheit gemeinsam, die wir sofort spüren. Mit diesen Gemälden umgibt man sich einfach gerne; sie sind komfortabel; sie bilden eine Welt, in der es einfach ist, zu sein.
Leise malt sie. Aber nicht zaghaft: Wer ihre Gemälde vor sich hat, spürt die Kraft, mit der sie malt. Susanne Pohlmann traut sich was: große Formate, kräftige Farben, pastoser Auftrag. Eine Reproduktion ist natürlich immer nur eine müde Wiedergabe des ursprünglichen Werkes, aber besonders bei den Werken von Susanne Pohlmann hinterlässt die Begegnung mit dem Original einen bleibenden Eindruck. Es fühlt sich ein bisschen so an, als hätte man die Welt mit den Augen eines weisen, greisen Eremiten betrachtet. Alles fließt.
Ida Storm Jansen
Dozentin beim Bildungswerk des berufsverband bildender künstler berlin e.V. (bbk berlin e.V.)